In einem ungewöhnlichen Schritt plant eine 20-köpfige Delegation der Alternative für Deutschland (AfD) eine Reise in die USA, um ihrem außenpolitischen Sprecher Markus Frohnmaier zur Verleihung des Allen-Welsh-Dulles-Preises zu gratulieren. Der Preis, vergeben vom New York Young Republican Club, wird an Personen verliehen, die den “aggressiven Anti-Marx-Spirit” des ehemaligen CIA-Direktors Dulles verkörpern. In Frohnmaiers Fall wird seine “mutige Arbeit im besonders repressiven politischen Klima Deutschlands” als Grund für die Auszeichnung angeführt.
Die Reise hat für Aufsehen gesorgt, nicht nur wegen der Anzahl der Teilnehmenden, sondern auch wegen der politischen Agenda der AfD. Unter den Abgeordneten befinden sich prominente Mitglieder wie Udo Hemmelgarn und Diana Zimmer, die alle den Kontakt zur Trump-Administration suchen wollen. Die Delegation zeigt sich optimistisch, dass eine Verbindung zu Trump und seinen Unterstützern auf dem politischen Parkett von Vorteil sein könnte.
Doch die hohe Anzahl der Reisenden hat sogar interne Kritiker innerhalb der AfD hervorgerufen. Torben Braga, ein Vertrauter von Björn Höcke, äußerte sich kritisch und meinte, dass es nicht notwendig sei, dass gleich eine große Gruppe von Abgeordneten in die USA reise.
AfD-Politiker haben betont, dass sie sich in vielen Ansichten mit Donald Trump verbunden fühlen, insbesondere in Bezug auf ihre ablehnende Haltung gegenüber Massenmigration und der Europäischen Union. Kay Gottschalk, ein Finanzpolitiker der AfD, erklärte, dass ihre Perspektiven in vielen Bereichen übereinstimmten und dass man sich durchaus die Unterstützung der Trump-Administration erhofft, insbesondere in Hinblick auf mögliche politische Herausforderungen in Deutschland.
Die Bemühungen der AfD, den Kontakt zu Trump-Verbündeten auszubauen, sind nicht neu. Schon in den letzten Monaten gab es mehrere Versuche, Verbindungen zu knüpfen. Die parteiinternen Entscheidungen, den Fokus von Russland auf die USA zu verlagern, spiegeln sich in den Reisen und Dialogen wider, die von Frohnmaier, Gottschalk und der Fraktionsvize Beatrix von Storch unternommen wurden.
Die CDU, die traditionell gute Beziehungen zu den USA pflegte, sieht die Entwicklungen mit Sorge. Politikwissenschaftler Jana Puglierin sieht bereits ein potenzielles “Riesenproblem” für die CDU, sollte der Eindruck entstehen, dass die AfD die besseren Kontakte und Zugänge in die USA hat. Eine solche Positionierung könnte zu einem Vorteil für die AfD in der politischen Landschaft Deutschlands führen.
Kritik an der Reise kommt auch aus anderen politischen Lagern. Alexander Hoffmann von der CSU äußert Bedenken, dass die Auslandsreise der AfD genutzt wird, um im Ausland Stimmung gegen Deutschland zu machen. Der CDU-Außenpolitiker Knut Abraham bezeichnete die Verbindung zwischen der AfD und Trumps Unterstützern als ein “diabolisches Zusammenwirken”.
Solche Äußerungen zeigen, dass die politischen Spannungen rund um die AfD und ihre Verbindungen zu internationalen Akteuren weiterhin ein heikles Thema im deutschen politischen Diskurs darstellen.

